Eigenheimerverband fordert Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer für selbstgenutztes Wohneigentum
Der Eigenheimerverband Deutschland e.V. fordert von Bundesbauminister Seehofer einen Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer für den ersten Kauf einer privaten Immobilie. „Wir brauchen in Deutschland dringend eine höhere Quote von selbstgenutztem Wohneigentum“, mahnt Wolfgang Kuhn, Präsident des Eigenheimerverbandes Deutschland e.V. mit der Begründung: „Davon profitiert der Staat und die Gemeinschaft. Eigenheimbesitzer sorgen selber – ohne staatliche Gelder – für ihr Alter und für Krisenzeiten vor. Gerade teure Städte profitieren von einer sozialen Mittelschicht, die sich langfristig in ihrem Viertel engagiert.“
Für Wolfgang Kuhn ist es unverständlich, warum der Staat denjenigen, die bereits stark von Einkommenssteuer und Sozialabgaben belastet sind, mit der Grunderwerbsteuer auch noch Steine in den Weg legt, wenn sie privat vorsorgen. Der Verbandspräsident ist überzeugt: „Eine eigene Immobilie zu kaufen ist immer nachhaltiger, als die Ersparnisse in unseriöse oder spekulative Finanzprodukte zu investieren. Das wird gerade in unruhigen Zeiten wie diesen deutlich. Zudem ist es ungerecht, dass internationale Kapitalgesellschaften die Grunderwerbsteuer mit einfachen Tricks wie ‚shared-deals‘ umgehen können oder Erben von Immobilien keinen Cent an den Staat abführen. Diejenigen aber, die neben ihren Lebenshaltungskosten und ihrer Miete auch noch für eine selbstgenutzte Immobilie sparen, bekommen die volle Wucht der Grunderwerbsteuer zu spüren, wodurch oftmals ein Immobilienkauf zu teuer wird.“
Die Grunderwerbsteuer für den Kauf der ersten Wohnung oder des ersten Hauses zu streichen, war eine zentrale Forderung der Baulandkommission. Dieses Expertengremium wurde im September 2018 von Bundesbauminister Horst Seehofer einberufen und hat dem Minister bereits im Juli 2019 ihre Forderungen präsentiert. „Acht Monate nachdem die Ergebnisse der Baulandkommission vorgelegt wurden, ist es höchste Zeit, dass der Minister und die Regierung diese Forderung endlich umsetzen“, fordert Kuhn.